Geschichte

Das Biosphärenreservat

GESCHICHTE

Biosphärenreservat Schaalsee

Die Geschichte des Naturschutzes in der Schaalsee-Region reicht bis ins Jahr 1958, als der Rat des Bezirks Schwerin ein Landschaftsschutzgebiet „Schaalsee mit Heckenlandschaft Techin“ auswies. Der Schaalsee selbst war durch seine innerdeutsche Grenzlage über viele Jahre sehr abgelegen. Dies galt nicht nur für den Ostteil, wie beispielsweise die Gemeinde Lassahn, sondern auch für den Westteil, der zwar über Ratzeburg erreichbar war, der aber durch die Grenze und die damit unterbrochenen Verkehrswege doch recht schwer zugänglich war.

Auch auf der Westseite des Sees gab es den Naturpark „Lauenburgische Seen“, der 1960 eingerichtet wurde. Diese Abgeschiedenheit und dünne Besiedelung führte über die Zeit zum Erhalt einer erstaunlichen Artenvielfalt, die seit dem Jahr 2000 durch die Weltorganisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) als internationales UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt wurde. Das Schutzgebiet ist 300 Quadratkilometer groß, liegt zwischen den Zentren Hamburg, Lübeck und Schwerin. Der Schaalsee ist zwar das Kernstück des Großschutzgebietes, aber nicht nur der See selbst und seine Ufer, sondern auch die biotop- und artenreiche Landschaft um den Schaalsee herum macht das in Mitteleuropa einmalig. Gletscher und Schmelzwasserflüsse prägten die sanft hügelige Landschaft.

Der Schaalsee ist mit knapp 80 Metern der tiefste See Norddeutschlands. Er ist einer letzten Seen mit natürlichem Vorkommen der Großen Maräne, die in Süddeutschland Felchen genannt wird und nur in tiefen Seen vorkommt. Der See ist an vielen Stellen nur schwer zugänglich, da er durch breite Schilfröhrichten, Moore, Feuchtwiesen eingewachsen ist. Bei Spaziergängen durch ausgedehnte Bruchwälder kann man in erstaunlicher Nähe zum Großraum Hamburg seltene Arten wie Fischotter, Kraniche, Seeadler beobachten. Wandern und Radfahren sind die beste Art, die Landschaft im Biospährenreservat zu entdecken. Das in den letzten Jahren erheblich ausgebaute Netz an Radwegen macht eine Radtour durch das hügelige Land zu einem Vergnügen. Einen herrlichen Blick über den Lassahner Teil des Schaalsees mit den Inseln Stintenburg und Kampenwerder kann man von der Seeblick-Terrasse des Gasthofs Seeblick Lassahn genießen.

Der Schaalsee

Der Schaalsee liegt auf der Grenze zwischen den Bundesländern Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Größter Ort am See ist die am Südufer des Sees gelegene Stadt Zarrentin. Dort entwässert die Schaale als natürlicher Abfluß den Schaalsee. Die Schaale fließt weiter nach Süden und mündet in die Sude, die nach wenigen Kilometern in die Elbe fließt.

Der Schaalsee hat teilweise eine Tiefe von bis zu 80 Metern und ist das Ergebnis von eiszeitichen Gletschern und Schmelzwasserflüssen. Der nordöstliche Seeteil wird als Bernstorfer Binnensee und als Niendorfer Binnensee bezeichnet. Im See befinden sich mehrere teilweise große Inseln.

Die „Kampenwerder“ 

Die Kampenwerder ist gut 3 Kilometer lang und bis zu 1,6 Kilometer breit und gut 2,5 km2 groß. Die Insel ist durch einen künstlich angelegten Damm mit der Nachbarinsel Stintenburginsel verbunden. Die über diesen Damm verlaufende Straßenverbindung führt weiter nach Lassahn, zu dessen Gemarkung die Insel auch gehört. Zur DDR-Zeit war die Kampenwerder absolutes Sperrgebiet. Heute leben ca. 30 Menschen auf der Insel, und ein Teil wird landwirtschaftlich genutzt. Neben der Kampenwerder und Stintenburginsel gibt es noch mehrere unbewohnte Inseln im See.

 

Der Schaalsee und die vielen angrenzenden kleineren Seen, Moore, Feuchtwiesen und Bruchwälder sind Lebensraum vieler seltener Arten. Fischotter, Kraniche, Seeadler, Rohrdrommel und Rotbauchschunke erfreuen Vogelkundler. Botanische Seltenheiten wie Sonnentau, Wollgräser, Orchideen, Schlüsselblume und Königsfarn gedeihen in Auen und Wäldern der Schaalseeregion. In den Gewässern des Schaalsees und der Schaalseeregion gibt es viel Fischarten. Darunter die Kleine Maräne und die Große Maräne, die sich auch im Wappen von Zarrentin wiederfinden. Aber auch die vom Aussterben bedrohten Stinte, Hasel und Quappen finden sich hier. Der Schaalsee ist der Kern des UNESCO Biosphärenreservats.

Der See ist über den in den 20er-Jahren erbauten Schaalseekanal mit dem Ratzeburger See verbunden und speist auf diese Weise eines der wenigen Wasserkraftwerke in Schleswig-Holstein. Der Kanal beginnt im Norden des Sees in der Nähe der Gemeinde Dargow. Am Ostufer des Schaalsees befindet sich die Gemeinde Lassahn mit der bereits 1150 urkundlich erwähnten St. Abunduskirche und dem Ausflugsziel: Seeblick Lassahn.

Die Schaalseeregion bietet vielfältige Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten: Radfahren auf in den letzten Jahren teilweise sehr gut ausgebauten Radwegen, Wanderungen durch naturbelassene Wälder und Wiesen, Beobachtung von Kranich-Flug und Seeadler-Jagd, Rudern und andere Bootstouren auf dem See und natürlich Baden an vielen teilweise sehr abgelegenen Badestellen.

GESCHICHTE

des Seeblick Lassahn

Im Kirchenbuch von Lassahn wird 1735 ein Grobschmied Namens Hans Hildebrand genannt, bald darauf auch ein Schmiedegeselle Levron Jochim Burwieck und Meister Franz Burwieck. Die Familie Burwieck hatte neben einer Landwirtschaft auch die Schmiede im Ort und den Dorfkrug, der folglich lange auch „Burwieckscher Krug“ hieß. Die Schmiede befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Dorfkrug.

 

Noch heute heißt ein Teil des Doppelhauses Dorfstraße 47 „Alte Schmiede“ – dieser Gebäudeteil wurde 1862 erbaut und in den 90er-Jahren nach der Wende renoviert. Die Familie Burwieck betrieb im Ort bis ca. 1918 auch eine gut gehende Krämerei, die im unteren Ortsteil gelegen war. Von diesem Ortsteil, der direkt am Seeufer gelegen war, ist heute kaum noch etwas zu erkennen. Nur noch einige Obstbäume auf dem Weg zum See lassen erahnen, dass hier bis zur deutlichen Verstärkung der Grenzanlagen durch die DDR-Behörden in den späten 70er-Jahren noch einige Gebäude gestanden haben. Darunter eben auch die Burwiecksche Krämerei.

Der letzte Vertreter der Burwieckschen Familie hatte die Schmiede weiter verpachtet, war hauptsächlich Gastwirt und agierte auch als Postagent. 1910 wurde neben der Gastwirtschaft ein Saal errichtet, der 1978 durch ein Feuer zerstört und 1980 wieder aufgebaut wurde. Der Saal diente seither als Festsaal für die Gastwirtschaft, wurde aber auch als Kino-Saal, als Turn-Saal für die nahegelegene Schule und als Versammlungsort für die Garnison der Grenztruppen genutzt.

Der Gasthof war lange Zeit auch örtliche Postagentur und Laden.

Die Familie Pankow betreib die Gaststätte von 1925 bis 1945. Die Gastwirte stockten das Hauptgebäude 1936 um ein Stockwerk auf. Gisa und Dieter Redman betrieben ab 1967 für 35 Jahre die Gastronomie in Lassahn, die in der DDR-Zeit „Konsumgaststätte“ hieß und ab der Wende zum „Schaalseetreff“ wurde. Nach einer kurzen Unterbrechung wurde der Dorfgasthof 2004 von Dieter Redmann übernommen, der den Betrieb bis 2011 als „Seeblick Lassahn“ führte. Im Jahr 2012 wurde der Seeblick-Pavillon errichtet, die Außenanlagen aufgewertet und der Betrieb wieder aufgenommen.

Nach mehr als zweijähriger Planungs- und Bauzeit wurde der Pavillon am Samstag, den 7.7.2012 erstmals geöffnet. Man nennt es wohl heutzutage ein „Soft-Opening“. Kaffee, Kuchen, Softdrinks, Gulasch, Wiener Würstchen mit Salaten und Fisch. Wir freuten uns auf unsere ersten Gäste!

Im Jahr 2012 wurde im Café-Garten des traditionsreichen Dorfgasthof von Lassahn ein spektakulärer Pavillon-Neubau errichtet. Die Geschichte des Gasthofes in Lassahn reicht allerdings bereits 150 Jahre zurück und ist eng verbunden mit der Geschichte der Schmiede im Ort.

Seit September 2013 ist der Seeblick Lassahn auch stolzer Partner im Netzwerk der Regionalmarke „Biosphärenreservat Schaalsee – Für Leib und Seele“!